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Rückblick auf das 6. Münchener AEMP-Forum

Seit 2015 trifft sich jährlich ein harter Kern von AEMP-Leitungen sowie viele weitere interessierte Fachpersonen, um sich über aktuelle Trends, Gesetze und Normen im Rahmen der Aufbereitung von Medizinprodukten zu informieren und sich auszutauschen. In diesem Jahr standen praxisorientierte Vorträge im Fokus der Veranstaltung.

Lesezeit: 11min.

Borer Chemie

Borer Chemie,

6. Münchener AEMP-Forum

Es gibt immer einen guten Grund, nach München zu reisen. Und wenn das AEMP-Forum stattfindet, können die Mitglieder des Organisationsteams, Dr. Oliver Giebler (STERI MUC), Daniela Eissing (Sana Kliniken AG) und Dagmar Martini (Borer Chemie Deutschland GmbH), immer auch Fachleute aus anderen Bundesländern begrüssen - dieses Jahr sogar aus Österreich!

Praxisorientierte Vorträge zu aktuellen Themen der AEMP

Chirurgische Instrumente und flexible Endoskope sind wertvolle Investitionsgüter im Gesundheitswesen. Daher gilt es umso mehr, Schäden bei der Verwendung, beim Transport und bei der Aufbereitung zu vermeiden. Sollten dennoch Verfärbungen, Flecken und Korrosionen auf chirurgischen Instrumenten auftreten, müssen zeitnah mögliche Ursachen gefunden und geeignete Massnahmen zur Entfernung eingeleitet werden. In seinem Vortrag über die Grundreinigung, Passivierung und Schadensprävention zeigte Jörg Lömker (Borer Chemie Deutschland GmbH) Oberflächenveränderungen und deren mögliche Ursachen sowie geeignete Massnahmen zu deren Entfernung auf. Mit einer  Grundreinigung und Passivierung können langfristig Schäden am Instrumentarium und dadurch entstehende Kosten vermieden werden können.

Schäden an flexiblen Endoskopen können durch falsche Handhabung sowohl während der Untersuchung, als auch im gesamten Aufbereitungszyklus erfolgen. In ihrem mit viel Bild- und Live-Materialien angereicherten Vortrag Flexible Endoskope: Schadensprävention, ließ Antje Hartwig (KARL STORZ SE & Co. KG) präsentierte, die Teilnehmenden in das Innere eines Endoskops eintauchen – eine Perspektive, die in der Regel nur den Technikern vorbehalten ist.

Praxisorientierte Vorträge zu aktuellen Themen der AEMP
Grosses Interesse an den praxisorientierten Vorträgen der Referentinnen und Referenten.

Moderne Operationsmethoden bringen zunehmend komplexe und hoch präzise Instrumente zur Anwendung, die häufig nicht dampfsterilisierbar sind. Welche Sterilisationsmethode einsetzbar ist, präsentierte Eike Bach (ASP Deutschland GmbH) in ihrem Vortrag Möglichkeiten und Grenzen der H2O2-Gas-Plasma-Sterilisation eindrücklich dar. Darin erläuterte sie das Wirkungsprinzip und die Prozessführung des Verfahrens, ging auf geeignete Instrumentengruppen ein und zeigte das Kosteneinsparungspotential des Verfahrens auf.

Um die Standardisierung der MIC-Aufbereitung von Medizinprodukten ging es beim Vortrag von Volker Rhein (Matachana Germany GmbH). Wir alle haben das Ziel, mittel- und langfristig Kosten zu sparen, jedoch ohne Einschränkung von Qualität und weiterer Personalbelastung. Das Zauberwort heisst: Standardisierung.

Die Anzahl der Operations-Siebe mit kanulierten Instrumenten steigt zunehmend, und das Design der Instrumente wird immer komplexer. Aber: Die Anschlüsse der Standard MIC-Wagen sind nicht auf Sets bezogen und der Wagen kann/wird nur partiell genutzt. Folgen davon sind hohe Aufbereitungskosten pro Instrument und unnötiger Verbrauch von Ressourcen wie Wasser und Energie. Volker Rhein konnte eine Lösung für diese Herausforderung präsentieren: Für verschiedene Sets vorbereitete Module mit den entsprechenden Anschlüssen. Das präsentierte Bildmaterial sprach für sich, die Lösung wird bereits in vielen Kliniken umgesetzt. 

Nachdenklich stimmten zum Schluss der Vortragsreihe die eindrücklichen Zahlen, die Andreas Bauer (B. Braun GmbH & Co. KG) unter dem Titel Mehrweg statt Einweg: Nachhaltigkeit bei Sterilbarrieresystemen präsentierte: Weltweit werden jährlich rund 2 Milliarden Tonnen Müll produziert, bis 2050 wird ein Anstieg um 70% erwartet. Zu den Mitverursachern dieses "Müllbergs" gehören auch Krankenhäuser. Hier fallen pro Klinik täglich 6 bis 7 Tonnen Müll an, zwischen 1,2 und 2,1 Tonnen davon in den OPs. Höchste Zeit also für ein Umdenken! Dazu stellte Andreas Bauer eine Studie der Universität Leiden (NL) über die Lebenszyklusanalyse vor: Sterilcontainer vs. Einmalvlies, inkl. entsprechende Break-Even-Daten.

Attraktives mit Industrieausstellung und Networking

Neben den Vorträgen wurde ausgiebig und angeregt diskutiert, in den Pausen Erfahrungen  ausgetauscht und Networking betrieben. Die begleitende Industrieausstellung bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über neue Produkte und weiterführende Themen zu informieren.

Der Austausch mit Kollegen anderer AEMP ist ein wichtiger Teil der Veranstaltung
Draußen herrschen sommerliche Temperaturen, drinnen wird bei einem kühlenden Getränk heiß diskutiert.

 

Haben Sie Interesse, an einer unserer nächsten Weiterbildungsveranstaltungen teilzunehmen? Dann zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Das Borer-Team freut sich darauf, Sie schon bald willkommen zu heissen! 

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